Judas 2022, Monodrama von Lot Vekemans in St. Clemens Büsum
„Wenn man nichts tut, kann man auch nichts falsch machen und auch nichts richtig.“ Judas erscheint in unserer Gegenwart, um seine Geschichte zu erzählen. Er reflektiert seine Gründe, die hinter dem Verrat standen. Zwischen Verteidigung und Eingeständnis, Wut, Enttäuschung und Sehnsucht, ohne die Verantwortlichkeit seines Handelns zu leugnen.
Sich den großen Menschheitsthemen Krieg und Flucht, Seuche und Klimabedrohung über die Persönlichkeit des Mannes zu nähern, der nach der biblischen Überlieferung Jünger Jesu und zugleich dessen Verräter war, ist für den Lübecker Schauspieler Hartmut Lange die existentielle Herausforderung dieser Zeit. Judas wird durch die Ausdrucksstärke des Schauspielers zur Projektionsfläche für das abgründig Böse in der Seele der Menschen und weckt gleichzeitig Verständnis für die Tragik dieses Mannes. Ist Judas Täter oder Opfer? Handlanger von Verschwörungen? Oder gar Offenbarer Gottes, Erlöser? Vielschichtig wird das Publikum am Karfreitag mit diesen existentiellen Themen konfrontiert. Musikalisch eingebettet wird der Monolog in John Lennons und Yoko Onos „Give Peace A Chance“ und Paul Gerhardts „O Haupt voll Blut und Wunden“.
Judas
Monodrama von Lot Vekemans
Spiel, Einrichtung: Hartmut Lange
Assistenz: Ines Schneider
Orgel: Heinz Steinmeyer
Karfreitag, 15. April 2022, 18 Uhr
St. Clemens Büsum
Eintritt frei. Spende erbeten
Nähere Informationen:
Ina Brinkmann